Während sich das IKKE-Projekt langsam dem Ende zuneigt, bleibt das Thema Inklusion in der Berufsbildung aktueller denn je. Um einen nachhaltigen Einfluss auf das Inklusionsgeschehen zu haben, teilen wir unsere Evaluationsergebnisse und Erfahrungen.
Ein Teil dieser Arbeit besteht momentan in der Auswertung der Prä-Post-Testung. Zu Beginn des Projektes, im Zeitraum vom 21.05. bis zum 01.10.2019, wurden die Teilnehmenden (N = 35) gebeten, fünf Fragebögen auszufüllen. Es handelte sich hierbei um Fragebögen zur Leistungsmotivation, zur sozialen Kompetenz, zur allgemeinen Selbstwirksamkeit, zur Persönlichkeit, sowie zu Stärken und Schwächen. Ziel der Testung war es, ein möglichst umfassendes Bild über die Teilnehmenden und ihren selbsteingeschätzten Ist-Zustand in den betreffenden Bereichen vor inklusivem Unterrichtbeginn zu erhalten. Die genannten Konstrukte wurden gewählt, da sie für das inklusive und digital gestützte Lernsetting wichtige Komponenten darstellen. So hat eine realistische Einschätzung der eigenen Stärken und Schwächen sowie eine hohe Leistungsmotivation einen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Ausdauer im Berufsbildungssetting. Eine hohe Selbstwirksamkeit dient wiederum einem optimalen Einsatz der eigenen Stärken. Die soziale Kompetenz spielt in der Prä-Post Messung eine besondere Rolle im Hinblick auf das Thema Inklusion, da Toleranz und die Fähigkeit andere Perspektiven einzunehmen den besten Nährboden für ein inklusives Miteinander darstellen. Der Rahmen all dieser Fähigkeiten stellt die Persönlichkeit der Teilnehmenden dar und wird aus diesem Grund miterfasst. Mit dem Wissen über den Zustand vor Beginn des Projektes ist es interessant zu evaluieren, welche Veränderungen sich im Verlauf eingestellt haben. Während die Persönlichkeit ein relativ stabiles Konstrukt darstellt, werden in den anderen Bereichen Veränderungen, möglicherweise in Form eines Zuwachses an Stärken und Kompetenzen oder einer verbesserten Selbstwirksamkeitserwartung, vermutet.
Um diese Hypothesen zu überprüfen fand im Zeitraum vom 27.05. bis 17.06.2020 die Post-Testung statt, an der 19 Proband*innen teilnahmen. Neben der Überprüfung der Veränderungen in den Bereichen der Stärken und Schwächen, der Kompetenzen, der Motivation sowie der Selbstwirksamkeitserwartung, wird ein Hauptaugenmerk der Auswertung auf möglichen zielgruppenspezifischen Unterschieden liegen. Diese Differenzierung kann wichtige Hinweise auf das Inklusionsgeschehen liefern. Diese und weitere Ergebnisse werden in einem ausführlichen Abschlussbericht veröffentlicht.
Autorinnen: Franziska Klaba & Nadja Engel